Neue Veröffentlichung über Hannes Hegen und Josef Hegenbarth.

 

Seit 2005 arbeitet Harry Ralf Herrling an einer Publikation über Leben und Werk von Hannes Hegen und seinen Onkel zweiten Grades, den Illustrator, Maler und Zeichner Josef Hegenbarth.

Die Publikation wird in den kommenden Monaten im Buchhandel erscheinen. Darin wird auch die gemeinsame Geschichte der Familie Hegenbarth, einer Glashandels- und Glasmacherfamilie aus Böhmen erzählt. Die Familiengeschichte konnte Harry Ralf Herrling bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen. Unterstützung erhielt diese Arbeit durch die weit verzweigte Familie Hegenbarth und dem Dresdener Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Vor allem konnten in den letzten Jahren noch Zeitzeugen interviewt werden, welche bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Böhmisch-Kamnitz lebten.

In Böhmisch-Kamnitz war die Familie Hegenbarth seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ansässig. Durch bewegte Zeiten führt die Geschichte der Familie Hegenbarth und die der beiden Künstler durch die österreichisch-ungarische Monarchie in die junge Tschechoslowakische Republik, die Annexion durch das Deutsche Reich, den Zweiten Weltkrieg, die Vertreibung, Nachkriegsdeutschland, in die DDR und schließlich in das vereinte Deutschland. Die beiden Künstler zweier unterschiedlicher Generationen verband die gemeinsame Familienherkunft, ihre Wurzeln in Böhmen, die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg, der Neuanfang in Ostdeutschland und vor allem ihre Passion für das Zeichnen und Malen auf Papier.

In den 1950er Jahren schuf Hannes Hegen den populärsten Comic in Ostdeutschland und Josef Hegenbarth wurde zum profiliertesten Meister der Illustration in beiden deutschen Staaten. Hannes Hegen stand am Anfang seiner Karriere und Josef Hegenbarth, der 40 Jahre Ältere, vervollkommnete seinen Weg als Künstler. Ihrer Heimat am Rande des bezaubernd romantischen Böhmischen Mittelgebirges waren sie dabei immer verbunden geblieben. Einen ersten Schritt als bildender Künstler in der Familie Hegenbarth war Emanuel Hegenbarth (geb. 1868) vorausgegangen. Josef Hegenbarths 15 Jahre älterer Cousin, ein Tiermaler, erhielt 1903 eine Professur in Dresden. Josef Hegenbarth folgte ihm 1905 nach Dresden.

Harry Ralf Herrling lernte Emanuel Hegenbarths Sohn, Franz, im hohen Alter als eines der ersten Familienmitglieder kennen. Franz Hegenbarth (geb. 1907) motivierte ihn, die Familiengeschichte festzuhalten. In zahlreichen deutschen Archiven und in Böhmen in der Tschechoslowakei konnten im Laufe der Zeit immer wieder Informationen zu den Künstlern und ihren Familien zusammengetragen werden. So wird die Publikation aus Archivmaterial, Privatdokumenten und Zeitzeugeninterviews einiges Neues zu dem Leben der Künstler Hannes Hegen und Josef Hegenbarth und ihren gemeinsamen Wurzeln schildern.